Wie entstehen Ladeverluste beim Elektroauto und wie wirken sich diese aus?

LadeverlusteLadeverlust entsteht beim Laden von Elektroautos in der vorgelagerten Elektroinstallation sowie in der Ladestation, im Bordladegerät und in der Antriebsbatterie. Das heißt, dass nicht die gesamte Energie, die beim Laden an der Ladesäule angezeigt und abgerechnet wird, tatsächlich nachher zum Fahren zur Verfügung steht. Gerade Schnellladestationen werden häufig anschlußseitig mit dem sogenannten Mittelspannungsnetz betrieben, dessen hohe Spannung erst einmal auf die passende Spannung (meist 400 – 800 Volt) heruntertransformiert werden muss. Auch wird z. B. ein Teil der Energie durch den elektrischen Widerstand, der im Ladekabel vorhanden ist, in Wärme umgewandelt. Diese kann man auch häufig beim Laden am Ladekabel „fühlen“. Des Weiteren kann die Antriebsbatterie des E-Autos nur mit Gleichstrom geladen werden, das öffentliche Stromnetz basiert aber auf Wechselstrom. Deshalb muss das Bordladegerät den Wechselstrom in Gleichstrom wandeln. Zu guter letzt kann auch die Antriebsbatterie den angelieferten Strom nicht zu 100 % speichern.
Die dabei entstehenden Verluste werden als Ladeverluste bezeichnet und unterscheiden sich von Fahrzeug zu Fahrzeug. Der ADAC hat dies einmal getestet und die benötigte Energie gemessen, um die jeweiligen Fahrzeugakkus auf 100 Prozent zu laden[[ADAC Ladeverluste]]. Geladen wurden dabei alle Testwagen mit Wechselstrom (AC) über das Ladekabel des Fahrzeugs an derselben 22 kW Wallbox unter der gleichen Umgebungsbedingung (23°C), so dass sich die Fahrzeuge die jeweils maximal vom Bordladegerät unterstützte Ladeleistung nahmen.

Modell Nutzbare Batterie in kWh (Herstellerangabe) Benötigte Energie pro Vollladung in kWh (ADAC Ecotest)[[ADAC Ladeverluste]] Ladeverlust in Prozent
Smart Forfour EQ passion 17,6 18,9 6,9
Tesla Model X 100D 100 108,3 7,7
Nissan Leaf e+ Tekna (62 kWh) 62 68,4 9,4
Audi e-tron Sportback 55 quattro 86,5 96 9,9
Nissan Leaf Acenta (40 kWh) 40 44,5 10,1
VW ID.3 Pro Performance 1st Max 58 64,8 10,5
Peugeot e-208 GT 47,5 53,1 10,5
Peugeot e-2008 GT 47,5 53,1 10,5
Jaguar i-Pace EV400 S AWD 90 100,8 10,7
Audi e-tron 55 quattro 83,6 94,3 11,3
Kia e-Niro (64 kWh) Spirit 64 72,3 11,5
Tesla Model 3 Standard Range Plus 53 60 11,7
VW e-up! Style 32,3 36,7 12,0
Porsche Taycan 4S Performance Plus 83,7 95,2 12,1
VW ID.4 Pro Performance (77 kWh) Max 77 88,5 13,0
Hyundai Ioniq Elektro Style 38,3 44,1 13,2
Kia e-Soul (64 kWh) Spirit 64 73,9 13,4
Hyundai Kona Elektro (64 kWh) Trend 64 73,9 13,4
Mercedes EQC 400 AMG Line 80 93 14,0
DS 3 Crossback E-Tense So Chic 47,5 55,4 14,3
Seat Mii electric Plus 32,3 37,8 14,6
Mazda MX-30 e-SKYACTIV 32 37,5 14,7
Nissan e-NV 200 Evalia 40 46,9 14,7
Polestar 2 Long Range Dual Motor 72,5 86 15,7
Tesla Model 3 Longe Range AWD 75 89,5 16,2
Renault Zoe Intens (41 kWh) 41 49,5 17,2
Renault Zoe R135 Z.E. 50 (52 kWh) Intens 52 64,3 19,1
BMW i3 (120 Ah) 37,9 48,8 22,3
Mini Cooper SE 28,9 37,6 23,1
Durchschnitt 13,2

Da der Testaufbau vom ADAC sehr speziell ist (AC-Ladung, 22kW), kann man die Ergebnisse nicht wirklich verallgemeinern. Der Durchschnittswert von 13,2 Prozent Ladeverlust kann aber wohl als grober Anhaltspunkt genommen werden.